Employer Value Proposition (EVP) im Recruiting

 

EVP - Employer Value PropositionWer Fachkräfte akquirieren will, muss ihnen etwas bieten.

Am besten eilt einem dabei der gute Ruf voraus. Der relativ neue Begriff der Employer Value Proposition (EVP) umfasst grundlegend all die Benefits und Angebote, die ein Arbeitgeber seinen neuen Arbeitnehmern anbietet.

EVP ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. Im Kampf um qualifizierte Fachkräfte müssen Unternehmen immer häufiger beweisen, dass sie es wert sind, als Arbeitgeber ausgesucht zu werden. Es gilt also, Alleinstellungsmerkmale zu generieren oder zu finden und diese zusammen mit weiteren Faktoren wie einer attraktiven Vergütung, Karrierechancen, Work-Life-Balance und einer ansprechenden Arbeitskultur zu einer insgesamt herausragenden Employer-Value-Proposition zu präsentieren.

 

Das Ziel einer erfolgreichen Employer Value Proposition

Ziel einer EVP ist es, potenzielle Kandidaten auf dem Arbeitsmarkt anzusprechen und für sich zu gewinnen.

Die Employer-Value-Proposition beantwortet die Frage: „Was können wir als Unternehmen für dich tun?“ Immer wichtiger wird dabei neben greifbaren Dingen wie Weiterbildungsmöglichkeiten, betrieblicher Alters- und Gesundheitsvorsorge und dem allgemeinen Arbeitsklima, welche Werte das Unternehmen vertritt.

Arbeitsuchende achten zunehmend auf:

  • soziales Engagement
  • ökologische Nachhaltigkeit
  • Verwendung von Bioprodukten zum Beispiel im Logistikbereich
  • Förderung von Integrationsmaßnahmen

Vielfach ist gerade unter den jüngeren Kandidaten, Berufsanfängern und Hochschulabsolventen der Sinn hinter einer beruflichen Tätigkeit mitbestimmend geworden für die Wahl des Arbeitgebers. – Auch dieser lässt sich über eine EVP, die sich beispielsweise sozial und nachhaltig gewichtet, generieren.

 

Employer Value Proposition

Quelle: https://www.talentlyft.com

Wie Sie als Unternehmen eine glaubwürdige EVP kreieren

Wie generiert ein Unternehmen nun aber eine hilfreiche Employer-Value-Proposition? Zunächst einmal sei gesagt, dass eine dauerhaft beständige, hilfreiche EVP sich über Authentizität definiert. Glaubwürdigkeit lässt sich nicht künstlich aufrechterhalten. Die Methoden zur Definition einer eigenen EVP fallen sämtlich unter das Employer Branding.

Ziel ist es, die Arbeitgebermarke zu definieren und so auf dem Markt zu stärken. Die eigene Unique-Selling-Proposition (USP) zu finden, das herausragende Leistungsmerkmal gegenüber den Mitstreitern, ist dabei von besonderer Relevanz. Es sollte einer allgemeinen Leitidee folgen.

Sie möchten dem Unternehmen einen Stempel aufzudrücken, eine Eigenmarke zu kreieren, bevor es andere tun. Die beste Werbung schafft man selbst oder lässt sie nach eigenen Vorgaben schaffen. Die eigenen Mitarbeiter und bisherige Kandidaten sind dann gute Multiplikatoren, gerade in Zeiten von Facebook, Twitter, LinkedIn und Co. Mundpropaganda ist authentisch, viral und ab dem break-even-point praktisch ein Selbstläufer.

Wer die besten Argumente hat, hat auch die Kandidaten

Konkret kann ein Unternehmen seine EVP zum Beispiel über die Neuregulierung der Vergütung definieren, indem sie angehoben wird. Die Attraktivität einer vakanten Stelle wird dadurch augenblicklich erhöht. Liegt die Vergütung hingegen unter dem branchenüblichen Durchschnitt, muss das Unternehmen die EVP mit diversen alternativen Methoden verbessern, um eine gleichwertige Chance auf qualifizierte Fachkräfte zu erhalten.

Eine Möglichkeit sind hochwertige Ausstattungen wie gesundheitsfördernde Büromöbel, Fitnessmöglichkeiten, frei verfügbare Getränke und Obst oder ähnliches. Aber auch das Smartphone zum Berufseinstieg oder der Firmenwagen stellen attraktive Anreize dar, die die EVP erhöhen.

Wichtig ist aus Sicht des einzelnen Kandidaten die Beantwortung der Frage: Was bietet das Unternehmen, das seine Mitbewerber nicht bieten?

Employment Value Proposition

QUELLE: https://www.ssoe.com/

Möglichkeiten zur Messung der eigenen EVP

Die eigene Employer-Value-Proposition lässt sich mit verschiedenen Möglichkeiten messen. Die gängigen Methoden unterscheiden sich allerdings so stark voneinander, dass die Ergebnisse nicht immer übereinstimmen. Das liegt an den verschiedenen Faktoren, die bei den Messungen berücksichtigt werden. Welche das sind, entscheidet ein Unternehmen selbst. Der Arbeitgeber misst die Faktoren der EVP, die für seine Zielgruppe eine besonders hohe Gewichtung haben. Je nach zu besetzender Position wechseln auch Zielgruppe und Faktoren. Um sich dabei nicht zu verschätzen, lassen sich bereits bestehende Vorlagen für die Ermittlung der EVP einsetzen. Sie charakterisieren verschiedene Kandidatengruppen und listen die für eine Entscheidung relevanten Merkmale auf. Unternehmen können ihre eigenen Leistungen in die Liste eintragen und erhöhen mit jedem erfüllten Kriterium ihre Employer-Value-Proposition.

Am Ende steht eine Summe X fest, an der sich die gesamte EVP ablesen lässt. Auch diese Liste ist allerdings immer nur auf eine bestimmte Zielgruppe ausgelegt. Wer seine EVP ganz allgemein messen will, muss mit Umfragen und Bewertungssystemen in einem eigenen Tool arbeiten und regelmäßige Auswertungen vornehmen.

Doch selbst dann bleibt der Faktor „Mensch“ als unsicheres Datum. Eine exakt mathematische Berechnung lässt sich aufgrund persönlicher Vorlieben und Abneigungen daher nicht verwirklichen.

Erste Schritte zur Verbesserung der eigenen EVP

Letztlich sind Unternehmen immer gut damit beraten, sich bestmöglich auf dem Markt zu präsentieren. Dabei geht es aber gerade nicht um die reine Darstellung, sondern um das Hervorheben tatsächlicher Wettbewerbsvorteile im Sinne von Alleinstellungsmerkmalen.

Arbeitgeber machen sich attraktiv für qualifizierte Fachkräfte, indem sie zunächst eine entsprechende Arbeitgebermarke definieren. Dieses Employer Branding bildet den Grundstein für weitere Kampagnen, mit denen Kandidaten auf positive Merkmale des Arbeitgebers aufmerksam gemacht werden. Durch positive Faktoren, die sich nach dem erfolgreichen Branding herauskristallisieren wie eine überdurchschnittliche Vergütung, eine gute Gesundheitsvorsorge, eine optimierte Work-Life-Balance oder Weiterbildungsangebote und Karrierechancen entsteht eine höhere Employer-Value-Proposition. Auch wenn diese sich nicht exakt messen lässt, beziehungsweise verschiedene Zielgruppen in der Auswertung zu verschiedenen EVP gelangen, lässt sich eine grundlegende Verbesserung mit entsprechenden Vorlagen in einem Vorher-/-Nachhervergleich feststellen.

Um einen nachhaltigen Eindruck auf potenzielle Kandidaten zu machen, ist das Branding, das die Employer-Value-Proposition erst ermöglicht, auf jeden Fall unerlässlich.

 

 

 

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